Frédéric Péchier, ein 53-jähriger ehemaliger Anästhesist, wurde wegen vorsätzlicher Vergiftung von 30 Patienten, von denen 12 infolge seiner Handlungen starben, zu lebenslanger Haft verurteilt. Péchier wurde am Ende eines viermonatigen Prozesses in der ostfranzösischen Stadt Besançon verurteilt.
Laut der Anklage führte Péchier Chemikalien wie Kaliumchlorid oder Adrenalin in die Infusionsbeutel der Patienten ein, was in einigen Fällen zu einem Herzstillstand oder einer Blutung führte. Dies erforderte oft eine Notfallintervention im Operationssaal, die Péchier als Retter der Patienten vortäuschen konnte. Allerdings konnte Péchier in 12 Fällen nicht rechtzeitig eingreifen, oder es war zu spät, und der Patient starb.
Die Staatsanwaltschaft beschrieb Péchier als "Doktor Tod, einen Giftmischer, einen Mörder", der der medizinischen Profession Schande bereitete. "Sie haben aus dieser Klinik einen Friedhof gemacht", sagten sie. Dr. Jean-Luc Eisele, ein medizinischer Experte, der im Prozess ausgesagt hatte, erklärte, dass Péchiers Handlungen "ein Verrat des Vertrauens sind, das Patienten in ihre Ärzte setzen". Eisele fügte hinzu, dass Péchiers Einsatz von Chemikalien "ein klarer Fall von medizinischer Fehlleistung" war, der verheerende Folgen für seine Patienten hatte.
Der Fall unterstreicht die Wichtigkeit einer ordnungsgemäßen medizinischen Ausbildung und die Notwendigkeit, dass Gesundheitsfachleute strengen Protokollen und Richtlinien folgen. "Dieser Fall ist ein Weckruf für die medizinische Gemeinschaft", sagte Dr. Sophie Brouard, eine führende Expertin für medizinische Ethik. "Er zeigt, dass sogar die vertrauenswürdigsten Fachleute Opfer der Belastungen ihrer Arbeit und des Verlangens nach Kontrolle werden können."
Péchiers Opfer waren zwischen vier und 89 Jahren alt, und das jüngste Überlebende, ein vierjähriges Kind, erlitt während einer Routine-Tonsillektomie im Jahr 2016 zwei Herzstillstände. Der Fall hat landesweite Empörung und Forderungen nach größerer Rechenschaftspflicht im französischen Gesundheitssystem ausgelöst.
Frédéric Péchier wird mindestens 22 Jahre im Gefängnis verbringen, bevor er für eine vorzeitige Entlassung in Frage kommt. Der Fall wird voraussichtlich erhebliche Auswirkungen auf die französische medizinische Gemeinschaft haben und wahrscheinlich zu einer Überprüfung der medizinischen Fehlleistungs-Gesetze des Landes führen.
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